Nachdem ich von einer längeren Krankheit außer Gefecht gesetzt war, komme ich jetzt hoffentlich langsam wieder in die Spur. Ich habe wahrscheinlich ein paar lateinamerikanische Neuerscheinungen verpasst, aber einige habe ich auch gefunden. Ich will auch versuchen, ein paar von den verpassten Sachen nachzureichen. Aber erstmal viel Spaß mit der heutigen Folge.
Argentinien
Die Älteren unter Euch werden sich erinnern, dass es vor langer Zeit mal Filmdosen gab, meist schwarze, fest verschließbare Plastikdosen, in denen Filme verkauft wurden. Aus diesen Dosen konnte man allerhand machen. In den Achtzigern und Neunzigern stieß ich verschiedentlich auf Hör-Memory-Spiele, bei denen diese Dosen paarweise mit irgendwelchen Sachen befüllt wurden und man dann durch Schütteln herausfinden musste, was drin ist und sich merken musste, wo es steht. Das war meist sauschwer. Eine ähnliche Idee zur Abwandlung des altbekannten Memory-Prinzips hatte Maximiliano Carrizo für sein Spiel Memotoc. Es besteht aus kleinen Plastikdeckeln, in deren Innerem man verschiedene Materialien und Oberflächen fühlen kann, ohne sie zu sehen. Nur mit dem, was die Finger spüren, muss man nun versuchen, Paare zu finden. Carrizos Spiel erscheint nun im Verlag Evos Juegos y Juguetes.
Brasilien
Das Kartenspiel La Muerte (Der Tod) von Sanderson Virgolino war schon einmal tot und ist wieder zum Leben erweckt worden. Nach einer gescheiterten Crowdfunding-Kampagne 2017 hat der Verlag Sherlock S. A. das Spiel übernommen und bringt es jetzt direkt auf den Markt. Der Tod jagt die Leute, deren Zeit abgelaufen ist. Man kann vor ihm weglaufen, solange man einen Laufwert ausspielen kann, der höher ist als der Zorn des Todes. Aber jedesmal, wenn ihm jemand entkommt, wird der Tod zorniger. Und wer erwischt wird, wechselt die Seiten und hilft fortan dem Tod. Wenn nur noch ein/e Spieler/in am Leben ist, hat diese/r noch eine Runde, um dem Tod und seinen Helfer/innen zu entkommen, sonst verlieren alle und es gewinnt allein der Tod.
Já! Quem? Pow! ist ein simples Kartenspiel für bis zu vier Leute, das mit Erweiterung von bis zu acht Leuten spielbar ist. Die Spieler*innen decken jeweils gleichzeitig eine ausgelegte Karte auf. Wenn auf diesen nur Zahlen sind, darf, wer die höchste gespielt hat, jemanden bestimmen, der oder die einen Lebenspunkt verliert. Bei Gleichstand verlieren allerdings die beteiligten Spieler*innen jeweils einen Punkt, und dann gibt es noch eine Menge andere Karten: Zuschlage-, Verteidigungs-, Heilungskarten und so weiter. Wer zuletzt noch einen Lebenspunkt hat, gewinnt das Spiel. Eine schnellere, chaotischere Spielvariante ist auch noch enthalten.
Já! Quem? Pow! stammt von Desley Raul und soll unter dem Label IndieGo erscheinen, falls es gelingt, auf der Crowdfunding-Plattform Catarse seine Finanzierung sicherzustellen.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*innen.