Ich hatte schon bei der Vorstellung der Spiele von Farbood Engareh (Reality Game) auf die besonderen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, mit denen sich iranische Verlage herumschlagen müssen. Das lasse ich bei meiner heutigen Vorstellung von Dorehami Games weg und gehe direkt zu den Spielen.
Two Khans war im letzten Jahr schon in einer Vorab-Ausgabe in kleiner Stückzahl in Umlauf gegangen, aber nun ist die offizielle Version auf dem Markt. Es ist ein Teamspiel mit versteckten Rollen für größere Gruppen. Jedes Team muss versuchen, herauszufinden, wer der gegnerische Khan ist und diesen umbringen. Das Problem ist dabei, dass man immer nur die Person kennt, die in der Hierarchie unter einem steht. Wer ganz unten steht, muss aber nun eben den gegnerischen Khan (die Nummer 1 in der Hierarchie) umbringen. Das Team muss also versuchen, die Befehlskette des gegnerischen Teams nachzuvollziehen, um die richtige Person zu erwischen. Dazu gibt es diverse Regelvarianten und Charakterkarten, die einem besondere Fähigkeiten verleihen, aber auch die Information preisgeben, dass man nicht der Khan sein kann.
Auch The Last Station ist für große Gruppen und mittlerweile regulär auf dem Markt. Hier treffen 12 Personen an einem Bahnhof zusammen und warten auf einen Zug. Wenn dieser ankommt, ist aber nur noch eine*r am Leben – das möchte man natürlich selbst sein. Zum Beispiel dadurch, dass man andere Leute abmurkst (aber möglichst keine potentiellen Verbündeten). Es gibt während des Spiels eine Abfolge von Ereignissen, die die Zahl der Lebenden weiter reduziert, bis dann schließlich nur noch eine*r übrig ist. Spielbar ist das Ganze ab 5 Personen, was meine Hoffnungen, es demnächst mal auf den Tisch zu kriegen, leider ebenso klein hält wie bei Two Khans, das sogar mindestens sechs Spieler*innen erfordert.
Temples dagegen hat sogar einen Solomodus und ist ganz neu. Es geht darum, magische Tempel aus Blöcken zu errichten (na gut, eigentlich handelt es sich um Karten). Durch Ausspielen von Karten (und natürlich durch Zauberei) kann man versuchen, möglichst wertvolle Block-Karten auf die Hand zu bekommen, die einem bei diesem Plan helfen können.
Region ist ein abstraktes Legespiel, bei dem man ein Schlachtfeld auslegt. In dieses versucht man, seinen Kommandanten einzusetzen, der dann mit ganz eigenen Fähigkeiten den Kampf beeinflussen kann. Ziel ist es, seine eigenen Plättchen zuerst abgelegt zu haben. Außer einem kleinen Werbetext mit Bild habe ich leider auch noch nicht mehr gesehen.
Alle Dorehami-Spiele stammen von Ashkan Javaheri, im Falle von Region in Zusammenarbeit mit Shahab Mohsenin. Die Illustrationen von Shahab Servati haben es mir ziemlich angetan, ich finde den Stil einfach erfrischend anders als bei den Spielen, die wir hier so gewohnt sind. Eventuell werden einige der Spiele bis zur Messe noch auf einer der digitalen Plattformen umgesetzt.
Eine Übersicht über alle meine Vorschauartikel zur Spiel Digital gibt es hier.