Dass es beim Premio Alfonso Finalisten geben würde, war mir gar nicht klar gewesen, aber letzte Woche wurden welche bekannt gegeben. Einigermaßen erwartungsgemäß haben es Conejos en el Huerto und Cultivos Mutantes (das unterdessen auch sein Crowdfunding-Ziel erreicht hat) geschafft – ich hatte von mehreren Leuten gehört, dass sie die beiden als Favoriten sehen würden. Drittes Spiel im Bunde ist La Macarena, das ich hier ja auch schon sehr wohlwollend rezensiert hatte. Es gab ausführliche Beurteilungen aller Spiele durch jedes Jury-Mitglied, und sie haben es offenbar ähnlich gesehen wie wir – ein tolles Spiel, wenn auch zu lang. Aber das haben wir hier ja schon abgestellt. Die Grafik wurde natürlich ebenfalls gelobt. Bei Conejos en el Huerto wurden sowohl die Produktionsqualität als auch der Spielverlauf mit Spannung bis zum Ende hervorgehoben, trotz gelegentlicher Wiederholungen. Und Cultivos Mutantes scheint ein ihren Augen ein gutes Einstiegsspiel in das Worker-Placement-Genre zu sein. Ich sag mal: Herzlichen Glückwunsch an alle drei!
Eine weitere Ankündigung betrifft ein neues Spiel, das auf dem GeekOut-Festival am 6. Mai erscheinen soll. Es heißt Geek Out! Masters und ist ein Push-Your-Luck-Spiel, das die Würfel aus dem Geek Out!-Logo verwendet. Das finde ich grundsätzlich eine lustige Idee, und ich freue mich auch für den Autoren Matias Saravia, der letztes Jahr in Essen derjenige gewesen war, der mir meine ersten argentinischen Spiele mitgebracht hatte. Ohne ihn wäre mein Interesse an lateinamerikanischen Spielen wahrscheinlich gar nicht erwacht. Auch hier also meinen Glückwunsch. Die Grafik stammt von Gabriel Pintueles, und das Spiel erscheint bei El Dragón Azul.
Neulich hatte ich ja mal erwähnt, mich in Nürnberg mit ein paar argentinischen Autor/innen treffen zu wollen. Das haben wir dann auch gemacht, und es war ein sehr schönes Treffen. Wir haben ein paar Spiele ausgetauscht, und so kam La Macarena zu mir, ein Spiel, das zur Zeit im Wettbewerb um den Premio Alfonso X steht. Ich hatte wegen der tollen Grafik schon ein Auge drauf gehabt, mir aber unter dem Spielablauf noch nichts vorstellen können. Wir hatten es in Nürnberg dann auch schon angespielt, und ich hätte durchaus gern noch weitergemacht, wenn die Zeit nicht zu knapp gewesen wäre.
Zu Hause wollte ich eigentlich auf die Gelegenheit warten, es mit mehr Leuten spielen zu können, aber dann brauchte ich zwischendurch mal ein Zweierspiel, und meine Frau und ich setzten uns einfach zu zweit dran. Nachdem wir die Regeln vollständig durchstiegen hatten (ich kann ja nicht so perfekt Spanisch lesen), kam es öfter mal auf den Tisch, und wir genießen es bei jeder Partie mehr.
Worum geht’s? Die Spieler/innen versuchen, Gehilf/innen der Hexe Macarena zu werden. Dazu brauchen sie allerdings erstmal ein Amulett (bei zwei oder drei Spielenden sogar derer zwei). Um ein solches zu erlangen, sammeln sie Elemente-Chips, die sie während des Spiels ergattern oder notfalls kaufen können, wenn sie denn über Münzen verfügen.
Das Spiel wird mit zwei traditionellen 56er-Blättern gespielt, nur dass es Erde/Wind/Wasser/Feuer statt Kreuz/Pik/Herz/Karo gibt. In der Tischmitte liegen sieben Karten aus. Wer an der Reihe ist, zieht eine Karte und kann dann entweder passen oder eine oder mehrere Karten an eine der sieben Karten anlegen. Dabei gilt: entweder der gleiche Kartenwert, oder die gleiche Farbe mit einem um einen abweichenden Wert. Kettenreaktionen sind erlaubt und sinnvoll: An eine Wind 4 kann ich zum Beispiel eine Reihe von Wasser 4 – Wasser 5 – Wasser 6 – Wind 6 – Erde 6 – Erde 7 – Erde 7 anlegen. Außer der zuletzt gelegten Karte sammele ich alle gelegten ein, sie bilden meine Sammlung, mit der ich am Ende einer Runde zu punkten hoffe. Wenn ich also nur eine einzelne Karte spiele, bekomme ich dafür nichts (es ist aber erlaubt und oft nötig, wie wir gleich sehen werden). Die letzte Karte bildet die neue Anlegekarte.
Wenn ich eine Karte auf eine genau gleiche Karte spiele (wie etwa die zweite Erde 7 im Beispiel oben), darf ich einen Blockadechip an die entsprechende Kartenreihe legen. Andere Spieler/innen dürfen dann dort nicht mehr anlegen. Anschließend muss ich eine weiteren Zug ausführen, also ziehen und ablegen. Bei diesem zweiten Zug darf ich auch an von anderen blockierte Karten anlegen, und diese sogar selbst blockieren (dann lege ich meinen eigenen Blockademarker einfach dazu und der entsprechende Platz ist dann eben für zwei Leute reserviert).
Wenn ich nicht anlegen kann oder möchte, kann ich einfach passen. Dann werden allerdings alle meine aktuellen Blockadechips wieder abgeräumt. Das ist einer der Gründe, warum man manchmal einzelne Karten spielt, obwohl es dafür keine Punkte gibt.
Eine Runde endet, wenn entweder der Nachziehstapel leer ist oder jemand es schafft, alle Karten aus der Hand abzuspielen. Dann gibt es eine Wertung:
– Hat jemand alle Karten abgespielt, bekommt er/sie eine Münze.
– Für jeden Blockademarker, den man auf dem Tisch liegen hat, bekommt man eine Münze.
– Wer die meisten Karten gesammelt hat, bekommt eine Münze.
– Wer die meisten Handkarten übrig hat, verliert einen Elemente-Chip.
– Schließlich werden die Sammlungen verglichen, und wer am meisten Karten von einer Farbe gesammelt hat, sackt den entsprechenden Elemente-Chip ein.
Für je vier Münzen kann man sich einen Elemente-Chip kaufen, für vier verschiedene Elemente-Chips das begehrte Amulett.
Und? Sieht das gut aus?
Boah. Vom chilenischen Illustrator Alberto Montt hatte ich nie gehört, aber sein (spanischer) Webcomic hat auf Facebook mal eben über 400.000 Likes. Der Verlag hat sich da wohl einen Superstar geangelt. Ich kann gar nicht sagen, wie toll ich die Illustrationen finde, sie werten das Spiel unheimlich auf. Mit den Karten würde ich sofort auch sämtliche traditionellen Kartenspiele spielen, die ich so kenne. Einfach ein Traum, nicht nur insgesamt, sondern auch in vielen charmanten Details. Die Schachtelgrafik und der Kleinkram sind ebenfalls großartig – einzig die Blockadechips sind schlichte Farbchips. Aber was soll’s – ich habe in meinem Leben sicher über 1500 verschiedene Spiele gespielt, und das hier gehört leicht und locker zu den allerschönsten. Nach dem, was ich so mitgekriegt habe, ist anspruchsvolle Grafik ein Markenzeichen des Maldón-Verlags.
Leider ist die Materialqualität nicht die, die wir aus Europa gewöhnt sind. Die Schachtel ist aus dünnem Karton und ich behandle sie besser vorsichtig. Die Karten sind in Ordnung, die Pappteile leider ebenfalls etwas wackelig und schlecht gestanzt. Wie ich hörte, ist das in Argentinien derzeit nicht besser zu kriegen, und das Wichtigste sind für mich natürlich ohnehin die Karten, der Rest nutzt sich ja nicht so schnell ab. Aber natürlich wäre es toll, das Spiel nochmal in einer stabileren Ausgabe zu sehen.
Und? Macht das Spaß? Wenn ich bedenke, dass ich früher, wie viele andere Leute auch, stundenlang traditionelle Spiele wie Doppelkopf oder, im weiteren Sinne traditionell, Tichu gespielt habe (und letzteres noch spiele), ohne, dass es mir jemals langweilig geworden wäre, frage ich mich doch mal, warum ich das eigentlich heute nur noch so selten tue. Natürlich gibt es jede Menge frische, interessante Spiele, die auf den Markt drängen, und auch wenn ich niemals alles ausprobieren kann, was toll aussieht, zieht es mich doch immer wieder zu neuen Dingen. Da fallen dann lieb gewonnene alte Spiele unter den Tisch. Klar, manche von ihnen finde ich aus heutiger Sicht auch nicht mehr so dolle, aber andere würden mir heute noch Spaß machen, wenn sie denn mal gespielt würden. Vielleicht befriedigt Tichu aber auch einfach dieses Bedürfnis.
Irgendwo an dieser Stelle setzt La Macarena ein. Im Herzen ist es ein sehr traditionelles Kartenspiel, mit Karten von 2 bis As und recht eingängigen Ablegeregeln. Aber es ist eben trotzdem behutsam modernisiert, und diese Symbiose finde ich sehr gelungen. Wichtig ist für mich, dass es Raum für verschiedene Strategien gibt. Man kann versuchen, viele Karten auf der Hand zu sammeln, um dann mit langen Ablageketten viel einzusammeln. Oder man versucht, die Runde früh zu beenden, indem man auch weniger optimierte Kartenkombinationen ablegt. Durch das Blockieren einiger Ablagemöglichkeiten kann man die anderen unter Druck setzen, aber man muss natürlich auch in der Lage sein, das dann durchzuhalten und nicht schnell wieder passen zu müssen. Das geht oft auf Kosten vieler Punkte, weil ich unter Umständen lange Ketten aufteile, um einzelne Karten davon spielen zu können. Den richtigen Zeitpunkt für den Angriff zu finden, ist hierbei das Wichtigste. Und das will natürlich erstmal gelernt sein. Ab der zweiten Runde ändert sich die Vorgehensweise außerdem deshalb, weil man bestimmte Elemente-Chips schon hat und sich auf die anderen zu konzentrieren versucht. Gleichzeitig wird es wichtiger, auf die Zahl der Handkarten zu achten, damit man keine Chips wieder verliert. Oder man versucht, kurz vor dem Ende mit einer Serie von Blockaden möglichst viele Blockadechips auf den Tisch zu bekommen, um sich fehlende Chips mit Münzen erkaufen zu können. Auf alle Fälle steckt in diesem Spiel sehr viel drin, das erkundet werden muss. Ich habe jedenfalls noch lange nicht genug davon.
Also ein Spiel mit vielen Möglichkeiten bei gleichzeitig einfachen und eingängigen Regeln in spektakulärem Gewand. Ich bin begeistert. Leider, leider gibt es aber am Anfang doch eine gewisse Hürde zu überwinden, denn das Spiel dauert für meine Verhältnisse sehr lange (wenngleich es mit steigender Erfahrung natürlich auch kürzer wird). Eine einzelne Runde kann locker 20 bis 30 Minuten dauern, und man braucht halt diverse Runden, bis jemand am Ziel ist. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an mir, dass ich oft nicht so viel Zeit auf einmal habe, da mögen andere anders drauf sein. Aber seltsamerweise hat es uns gar nicht so sehr gestört, dass wir keine der ersten vier Partien zu Ende spielen konnten (bei der fünften haben wir uns fast ein bisschen gewundert, als ich plötzlich gewonnen hatte). Der Weg war also ganz klar das Ziel. Wir haben uns dann einfach drauf geeinigt, am Anfang doppelt so viele Karten zu verteilen wie eigentlich vorgesehen, um die Startphase, in der man eh überwiegend Karten zieht, ein bisschen abzukürzen (hängt aber auch von der Zahl der Spielenden ab – ich werde es wahrscheinlich weiterhin öfter zu zweit und zu dritt spielen, denn zu viert haben wir ja auch Tichu). Auch haben wir am Anfang schon mal einen Elemente-Chip pro Person ausgeteilt, damit die erste Runde schon mal die taktische Tiefe der zweiten hat und es flotter vorangeht. Normalerweise würde ich wahrscheinlich einfach vorschlagen, die Zahl der Karten insgesamt ein bisschen zu verringern, wenn man das Spiel ein bisschen zugänglicher machen wollte. Aber es ist nun mal ein traditioneller Kartensatz, und es wäre ein Sakrileg, einige dieser Kunstwerke zu entfernen. La Macarena ist so, wie es ist, und das ist gut, auch wenn die lange Spieldauer eventuell interessierte europäische Verlage abschrecken könnte. Da ich inzwischen weiß, was ich an diesem Spiel habe, führt die hohe Spieldauer (die wir ja ohnehin ein bisschen verkürzt haben) nicht mehr zur Abwertung. Ein wunderbares Spiel.
Gesamteindruck: 9/10
La Macarena
für 2 bis 5 Leute
vom Autor/innenkollektiv Maldón.
Wunderbar illustriert von Alberto Montt
Erschienen bei Maldón, 2016
Was hat Alfons X., der von 1221 bis 1284 lebte und König von Kastilien und Leon war, mit der Spieleszene zu tun? Einiges. In seinem Auftrag entstand das Libro de los Juegos, das „Buch der Spiele“, das Spielregeln, Schachprobleme und weiteres enthielt. Es ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bücher zum Thema Spiele überhaupt. Gut 730 Jahre später beschlossen einige Leute in Argentinien, einen Spielepreis zu vergeben und nannten ihn Premio Alfonso X. Dieses Jahr wird er zum zweiten Mal vergeben. Am zehnten Januar ist die Einsendefrist abgelaufen und die Jury hat ihre Arbeit aufgenommen.
Dass ich angefangen habe, mich für lateinamerikanische Spiele zu interessieren, hatte ich ja neulich mit der Rezension zu KINMO schon angedeutet. Erst nachdem ich jenen Artikel geschrieben hatte, erfuhr ich, dass KINMO einen argentinischen Spielepreis gewonnen hatte, und beschloss, mir die Sache mal ein bisschen genauer anzusehen. Das war – Ihr ahnt es schon – der Premio Alfonso X gewesen, und zwar im Jahr 2016, bei dessen erster Verleihung.
Nun gibt es in sehr vielen Ländern Spielepreise. Zwar hat keiner von ihnen auch nur annähernd die gleiche Bedeutung wie der Titel Spiel des Jahres, aber man liest doch immer mal wieder, dass dieses oder jenes bekannte Spiel nun auch noch in Norwegen, Portugal und San Marino als bestes Spiel des Jahrgangs ausgezeichnet worden sei. Die Preise haben in der Regel natürlich das Ziel, dem Publikum im jeweiligen Land die interessantesten aktuellen Neuerscheinungen vorzustellen. Für Deutsche ist das meist weniger spannend, weil man die meisten Titel eben doch schon kennt, wenn man sich einigermaßen für die Spieleszene interessiert.
Wenn ich jetzt allerdings die Kandidat/innen für den diesjährigen Premio Alfonso X aufzähle, vermute ich mal, dass kaum jemand von Euch auch nur von einem einzigen dieser Spiele jemals was gehört hat. Bitte schön:
– Chernobyl
– Ciudadano Ilustre
– Código Enigma
– Conejos en el Huerto
– Cultivos Mutantes
– Dinosaurus
– La Macarena
– Venecitas
– ZUC!
Dass wir jetzt hier in eine völlig neue Welt eintauchen, hat einen ganz einfachen Grund: Der Premio Alfonso X wird nur an argentinische Autor/innen verliehen (oder an Leute, die seit mindestens zwei Jahren in Argentinien leben). Paradoxerweise war es nämlich so, dass die einheimischen Spiele in der Spieleszene kaum beachtet wurden. Teilweise lag das auch daran, dass in Argentinien die Produktionsqualität von Spielen oft miserabel war. Ein Argentinier schrieb mir, wenn ich das Spielmaterial der argentinischen Ausgabe der Siedler von Catan sehen könnte, würde ich weinen (ein Unboxing-Video gibt es hier – die Schachtelqualität könnt Ihr bei etwa 7:45 bewundern, danach dann die Passgenauigkeit der Teile). Das muss sich also bessern. Auch dazu soll der Preis beitragen, und es gibt auch einen Sonderpreis für die beste Produktionsqualität. Und schließlich sind nur Spiele zugelassen, bei denen der Name des Autors oder der Autorin genannt ist. Das liegt mir natürlich besonders am Herzen, weil es mich an die Situation in Deutschland vor 30 Jahren erinnert, als die Autor/innennennung auch erstmal durchgesetzt werden musste. Selbst die Jury Spiel des Jahres nannte in den ersten Jahren die Autor/innen in ihren Publikationen nicht.
Wenn dort jetzt also ein Preis nur für Einheimische ins Leben gerufen wird, ist das eher kein nationalistischer Unfug, sondern ein ehrlicher Versuch, die einheimische Autor/innenschaft zu stärken und innerhalb des Landes zu zeigen, dass auch von dort gute Spiele kommen können. Wenn ich nicht aus Deutschland, einem Land mit einer sehr stark entwickelten Spieleszene kommen würde, würde ich mir so etwas hier vielleicht auch wünschen.
In Argentinien gibt es insgesamt allemal eine viel kleinere Szene als hierzulande. Die neun genannten Spiele sind nämlich nicht irgendwie die, die in die Endrunde gekommen sind, sondern das gesamte Teilnehmer/innenfeld (na gut, das stimmt nicht ganz, es gibt noch eine Art Prototypen- und Kleinstauflagenwettbewerb mit vier teilnehmenden Spielen). Anders ausgedrückt: In Argentinien sind 2016 ungefähr neun Spiele einheimischer Autor/innen erschienen. Ich vermute mal, einige meiner geschätzten Leser/innen haben in diesem Jahr schon mehr Spiele gekauft als neun…
Was gibt es über die Spiele zu sagen?
Es war gar nicht so einfach, etwas über die Kandidat/innen herauszufinden. Aber einiges ist doch zusammengekommen – hier ist eine Übersicht:
Chernobyl ist ein kooperatives Spiel, bei dem es darum geht, Überlebende aus dem havarierten Reaktor zu retten. Um das Spiel zu gewinnen, muss man sie zum Hubschrauberlandeplatz bringen können. Auch ein kompetitiver Modus ist dabei. Chernobyl stammt von Gonzalo Emanuel Aguetti und ist bei Yamat erschienen.
Ciudadano Ilustre („Berühmter Bürger“) ist mit einer Crowdfunding-Kampagne finanziert worden, die das bescheidene Ziel von 737 US$ locker übertroffen hat. Es handelt sich um ein Quizspiel mit Fragen zu geographischen Themen. Die Autorinnen sind Vera Mignaqui und Eugenia Pérez. Von letzterer stammt auch die Gestaltung. Die Webseite zum Spiel ist hier zu finden.
Código Enigma („Enigma-Code“) spielt im zweiten Weltkrieg und es geht natürlich darum, deutsche Codes zu entschlüsseln. Dazu sammelt man Kartensets und versucht, die anderen daran zu hindern. Offenbar spucken einem die Deutschen auch gelegentlich in die Suppe. Autor/innen sind Joel Pellegrino Hotham und Silvina Fontenla, die Illustrationen stammen ebenfalls von den beiden. Der Verlag heißt JuegosdeMesa.com.ar.
Bei Conejos en el Huerto („Kaninchen im Obstgarten“) haben die Spieler/innen je zwei Kaninchenfiguren und ziehen damit durch den zufällig aufgebauten Garten. Dabei versuchen sie, möglichst wertvolles Gemüse einzusammeln, wobei ihre Position bestimmt, welches Gemüse sie sich holen können. Ein Wachhund tut sein Bestes, das zu verhindern. Das Spiel stammt von Luis Marcantoni und wurde von Celeste Barone gestaltet. Erschienen ist es bei Ruibal Hermanos S.A.
Cultivos Mutantes („Mutierte Feldfrüchte“) ist ein kurzes Worker-Placement-Spiel von Sebastián Koziner (mit Illustrationen von Rocío Ogñenovich), bei dem man versucht, mutierte Pflanzen anzubauen und damit Punkte einzustreichen. Erschienen ist es bei El Dragón Azul und OK Ediciones.
Dinosaurus ist ein Kartenspiel mit nur 36 Karten. Auf einer fantastischen Insel laufen Dinosaurier aus verschiedenen Zeiten herum und balgen sich um Nahrung. Besonders gern fressen sie Pflanzen, Säugetiere und natürlich einander. Erschienen ist es bei Rewe Juegos. Die Autor/innen und Künstler/innen sind Amelia Pereyra und Matías Esandi.
La Macarena ist eine Hexe oder Magierin, die eine neue Auszubildende sucht. Die Spieler/innen sammeln Karten mit vier Elementen, und wer am meisten von einer Sorte hat, kann sie irgendwann gegen Amulette eintauschen, womit man dann die Gunst der Macarena gewinnt. Das Spiel ist bei Maldón erschienen, das ist ein Autor/innenkollektiv aus fünf Leuten, und der Illustrator ist Alberto Montt. Einer aus dem Kollektiv kommt auch zur Messe nach Nürnberg, und ich freue mich schon sehr auf ein Treffen.
Mit Venecitas ist Joel Pellegrino Hotham ein zweites Mal im Rennen (und die Illustrationen hat er ebenfalls zusammen mit Silvina Fontenla zusammen gemacht). Ich bin nicht ganz schlau draus geworden, was Venecitas genau heißt, aber es geht darum, Farben zu sammeln. Man würfelt mit einem sechsseitigen Farbwürfel, kann diesen um eine Kante drehen und dann erhält jede/r die Farbe, die ihm oder ihr zugewandt ist. Der oder die aktive Spieler/in erhält außerdem die Farbe, die oben liegt. Bestimmte Farbkombinationen kann man dann gegen Siegpunktchips tauschen. Auch hier ist der Verlag JuegosdeMesa.com.ar.
ZUC! stammt von Agustin Carpaneto. Es ist ein lockeres Kartenspiel, bei dem man versucht, keine Bombenkarte zu ziehen (dann hat man nämlich verloren). Wer dran ist, kann mit Handkarten zum Beispiel verhindern, selbst Karten zu ziehen oder andere dazu bringen, mehr Karten zu ziehen. Die Illustrationen sind von Mariana Ponte. Es ist im Eigenverlag erschienen – die Facebook-Seite ist hier.
Wer wird gewinnen? Das entscheidet sich auf drei Ebenen. Die gewichtigste Stimme hat eine Jury aus acht Spielern und Autoren, der unter anderem der Vorjahressieger Bruss Brussco angehört. Außerdem fließen die Stimmen aus dreizehn argentinischen Spieleclubs mit ein (womit gewährleistet ist, dass eine Menge Leute die Spiele überhaupt spielen). Auch auf Facebook soll es noch eine Abstimmung geben. Zu bewerten sind die fünf besten Spiele mit 5-4-3-2-1 Punkten. Ein weiterer Preis geht an das am besten gestaltete Spiel. Die Preisverleihung findet dann am 6. Mai auf dem Geek-Out!-Festival in Buenos Aires statt, zu dem diesmal mehr als die 1500 Leute vom letzten Jahr erwartet werden. Danach werde ich natürlich wieder berichten, was herausgekommen ist.
Wer Spanisch lesen kann, findet übrigens auch auf der Geek-Out!-Seite viele Informationen über die Spieleszene in Argentinien. Ich bin wirklich beeindruckt, was dort im Moment auf die Beine gestellt wird und freue mich, daran ein bisschen teilhaben zu können.
Alle Spiele-Bilder und Logos mit freundlicher Genehmigung der Rechte-Inhaber/innen. Vielen Dank!
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