Brasilien
Alfons Mucha ist vielleicht heute nicht mehr allen ein Begriff. Der tschechische Plakatkünstler war einer der bedeutendsten Vertreter des Jugendstils. Schon seit erstes Plakat für das Theaterstück Gismonda mit Sarah Bernhardt war ein so beliebtes Sammlerstück, dass es massenhaft gestohlen wurde. Um das Sammeln seiner Werke geht es auch im sehr hübschen Spiel La Muse von Caetano Foschini, das bei Ludens Spirit erscheinen soll und sein Crowdfunding-Ziel schnell erreicht hat. La Muse ist ein Würfel-Einsetzspiel, bei dem man Werke von Mucha seiner Sammlung hinzufügt und dafür Juwelen erhält, die am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden. Illustrator ist – natürlich – Alfons Mucha, obwohl der schon 1939 verstorben ist.
Costa Rica
Byron Retana Rodriguez interessiert sich unter anderem für zwei Dinge: Einerseits für Geschichte, insbesondere die des Kalten Krieges, andererseits auch dafür, in Costa Rica die noch wenig entwickelte Spieleszene zu fördern. Das Resultat dieser Mischung ist das Spiel ¡Misiles, Ahora! (Raketen, jetzt!), ein von ihm selbst gestaltetes Mikrospiel, das er ab August in einem hübschen Beutel verkauft. Zukünftig will er aber auch eine Print & Play-Version anbieten, sowohl in Spanisch als auch in Englisch, was das Spiel für Europäer*innen wesentlich zugänglicher machen dürfte. Sein Verlag heißt Bearded Guy Games. Die Gestaltung hat Josué „Piña“ González übernommen.
Mexiko
OR15 Gamelab hat zur Zeit eine Kickstarter-Kampagne am Laufen, und zwar für ihr Spiel Loki 7. Es ist nicht so ganz einfach, viel über das Spiel herauszufinden, denn es gibt bislang nicht mal einen Boardgamegeek-Eintrag dafür, und Kontakt zu den Machern konnte ich auch noch nicht bekommen. Im Spiel nimmt man die Rolle einer alten, längst in Vergessenheit geratenen Gottheit an, die versucht, anderen vergessenen Gottheiten die letzten Gläubigen abzujagen. Und die Ansprüche sind gering, schon bei 10 Anhänger*innen gewinnt man das Spiel.
Rafael Chávez Rivas hat eigenen Angaben zufolge hunderte von Spielen erschaffen, von denen immerhin 8 mittlerweile veröffentlicht wurden. Eins davon heißt Malakatl und ist ein Duell für zwei Spieler*innen um Rohstoffe im nordmexikanischen Bundesstaat Zacatecas. In diesem Worker-Placement-Spiel müssen die Kontrahent*innen versuchen, einen ihrer Arbeiter zu ihrer Mine voranzubewegen, während die anderen für Aktionen zur Verfügung stehen. Alternativ zum Anhäufen von Rohstoffen kann man auch versuchen, Spatzen in die gegnerische Mine zu scheuchen, um diese lahmzulegen. Sein Verlag heißt Mayam.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*ìnnen