Meine heutige Übersicht fällt ein bisschen kürzer aus (und ich habe auch nicht zu allen Spielen Bilder auftreiben können), aber das hatte ich ja von vornherein angedroht. Ich habe zwar fleißig recherchiert, aber im Moment finde ich vor allem Sachen für August und September. Ich vermute mal, dass es da wieder ein bisschen anziehen wird. Und dann kommt ja auch schon die Messe…
Argentinien
Piensa Palabra (Denk dir ein Wort) ist das erste Spiel des Verlags Multiverso, aber weitere sind bereits im Druck (dazu wohl demnächst mehr). Es ist ein simples Wortspiel, bei dem drei Karten aufgedeckt werden, von denen eine einen Anfangsbuchstaben zeigt, eine eine inhaltliche Kategorie und eine dritte eine sonstige Beschreibung des Wortes. Wer nun zuerst ein passendes Wort findet, ruft dieses aus und darf eine der Karten wegnehmen, die dann ersetzt wird. Wer zuerst 10 Karten gesammelt hat, gewinnt. Der Autor des Spiels ist Shannon Conly.
Brasilien
Coisinha Verde (Kleines Grünes Ding) heißt ein Verlag, der passenderweise ein Spiel namens Card Goblins herausgebracht hat, und zwar schon 2012. Da dieses Spiel von Tiago Junges nach Aussage des Verlags das erfolgreichste Kartenspiel des Universums ist, setzt er jetzt noch einen drauf und hat eine Crowdfunding-Kampagne für eine Neuausgabe gestartet, in der zumindest auch eine Piraten- und eine Ninja-Erweiterung enthalten sein sollen (je nach Erfolg der Kampagne auch noch mehr). Die Spieler*innen hetzen ihre Goblin-Armeen auf eine Stadt, in der ein Haufen Schätze liegt. Um einen der drei angestrebten Siegpunkte zu bekommen, muss man eine bestimmte Kombination aus Schätzen einsammeln, was leider auch die anderen Armeen vorhaben. Da gibt es dann natürlich Streit, den man mit den individuellen Fähigkeiten der eigenen Armee für sich zu entscheiden versucht.
Chile
Entre Juegos ist ein bekannter Spieleladen in Santiago. Für diesen Laden hat Juan José Fernandez ein Spiel entwickelt, das ebenfalls Entrejuegos heißt. Das bedeutet so viel wie „Zwischen Spielen“ und ist ein Reaktionsspiel für zwei Leute, bei denen sie Karten auf den Tisch kloppen, um sie schnell loszuwerden. Wer das zuerst schafft, kriegt eine Menge Punkte. Wenn sie aber dabei darauf achten, ob der oder die Gegner*in eine Karte zwischen zwei gleichen anderen Karten spielt, können sie Extrapunkte ergattern, es geht also einerseits um Geschwindigkeit, andererseits um Beobachtung. Das Spiel geht damit nicht nur mit seinem Namen, sondern auch mit seinem Konzept auf den Namen des Ladens ein. Bei der Veröffentlichung des Spiels gab es Unterstützung von der noch recht neuen Agentur Caldero de Juegos (Spiele-Kessel), die Kleinverlagen beim Druck (in China) hilft. Die Gestaltung von Entrejuegos hat Pablo Céspedes übernommen.
Peru
Nachdem die Menschheit jahrzehntelang mit Kniffel einigermaßen zufriedenzustellen war, hat sich in jüngster Zeit das „Roll and Write“ als eigenständige Spielegattung etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit. Und das ist nicht nur hierzulande so, sondern auch in Peru, wo kürzlich Inkarumi von Javier Orejas neu aufgelegt wurde (das Original ist schon von 2011). Inkarumi heißt auf Quechua soviel wie „Stein der Inka“, und es geht darum, eine Pyramide zu errichten, bei der die sechs untersten Steine aus Sechsen, die fünf Steine darüber aus Fünfen und so weiter bestehen. Zu Beginn würfelt man so vor sich hin und füllt möglichst viele Felder aus, wobei man Steine in oberen Ebenen nur dann einbauen kann, wenn sie auf zwei schon eingebauten Steinen darunter stehen. Sobald jemand alle bis auf sechs oder weniger Steine eingebaut hat, bekommt das Spiel eine Geschwindigkeitskomponente. Wer nämlich so würfelt, dass er oder sie die Pyramide fertigstellen könnte, muss „Inkarumi“ rufen, um auch alle Steine eintragen zu können. Ruft jemand anders zuerst, ist der Zug verloren. Ruft man allerdings irrtümlich Inkarumi (ob man dran ist oder nicht), verliert man Steine auf der eigenen Tafel.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*innen.