Messevorschau 2019: Korea (Teil 3) – DiceTree, OPEN ‚N PLAY

Wenn das hier online geht, dürfte die offizielle Liste der Aussteller*innen bereits veröffentlicht sein – die sehe ich in den nächsten Tagen durch und versuche dann, die Reste noch für Euch zusammenzustellen. Ein paar Artikel kommen vor der Messe auf alle Fälle noch. Aus Korea ist es sogar noch eine ganze Menge, wenn auch keine Originaltitel:

KOREA

Modern Art von DiceTreeEiner der Gründe, warum ich gern über den Tellerrand hinausblicke und mich mit Spielen aus fernen Ländern beschäftige, ist, dass die Spiele dort oft ganz anders gestaltet sind als Winner's Circle von DiceTreehierzulande. Das gilt manchmal auch für altbekannte Spiele, wie zum Beispiel Reiner Knizias Klassiker Modern Art, den ich hier schon mal besprochen hatte. Für den Hausgebrauch liebe ich persönlich die Kompaktausgabe, aber viele andere Leute mögen eher das Opulente. Da geht dann bei Modern Art kein Weg an der Ausgabe von DiceTree (€45, 4-D100) vorbei, die ich vor ein paar Jahren schon mal in Essen gesehen hatte und die nun bereits in der dritten Auflage erscheint (für €45). Allein der massive Holzhammer und die glitzernden Metallmünzen lassen einem die Augen übergehen. Und außerdem gibt es gleich zwei Bildersätze, eins mit älteren Malern und eins mit jüngeren. Wenn ich Sammler wäre, könnte ich wohl nicht wiederstehen. Dass das Spiel selbst eins der besten Auktionsspiele überhaupt ist, ist Code 777 von DiceTreenatürlich ebenfalls ein Argument.

Auch sonst bietet DiceTree aufwendig gestaltete Neuauflagen alter Klassiker an. Ebenfalls von Reiner Knizia stammt Winner’s Circle (€40), ein Pferderennspiel, dessen Vorgänger bis ins Jahr 1995 zurückreichen. Sieben Pferde laufen um eine Rennbahn, wobei man jeweils würfelt und ein beliebiges Pferd zieht, das sich in der aktuellen Runde noch nicht bewegt hat. Da man vorher Wetten abgegeben hat, versucht man natürlich, die Pferde nach vorn zu bringen, auf die man selbst gesetzt hat.

Noch älter ist Code 777 (€35), das Alex Randolph bereits 1985 auf den Markt gebracht hat, dessen Inspiration durch What’s That on My Messevorschau 2019: DiceTree und OPEN 'N PLAYHead von Robert Abbott (1963) er immer betont hat, sodass beide als Autoren genannt werden. Jede*r Spieler*in zieht drei Zahlen aus einem Pool und stellt sie so vor sich auf, dass nur die anderen sie sehen können. Im Spiel sind Karten, mit denen man bestimmte Fragen stellen kann, zum Beispiel, wie viele rote Zahlen alle sehen oder so. Aus den Antworten muss man Schritt für Schritt herausfinden, welche Zahlen in welchen Farben man vor sich stehen hat.

DiceTree hat eine Vorbestellungsseite eingerichtet. Wer mehrere Spiele zusammen nimmt, bekommt einen Rabatt. http://dicetreegames.com/home/

Ähnlich wie DiceTree verlegt OPEN ‚N PLAY (5-A107) vor allem Neuausgaben älterer Spiele, meist von europäischen Autoren. So auch in diesem Jahr. Besonders freue ich mich darüber, dass Gauner raus! von Rene‘ Puttin (ja, der schreibt sich wirklich so) hier noch mal zu neuen Ehren kommt – ich hatte vor ein paar Jahren hier mal was drüber geschrieben. Bei OPEN’N PLAY läuft das Spiel unter dem Namen Mafia Code! (€11), offenbar zusammen mit Popcorn Games. Ob Popcorn Games ebenfalls am gleichen Stand vertreten sein wird, weiß ich nicht.
Von Altmeister Alex Randolph werden gleich fünf Spiele neu aufgelegt. Am interessantesten ist vielleicht Code Mine (€12), ein Deduktionsspiel, das früher in Deutschland auch als Domemo verlegt wurde. Dabei muss man seine eigenen Plättchen erraten, die nur die anderen sehen können. In Chess Race gibt es Karten, mit denen man seine Figuren nach Schachregeln bewegen kann, wobei man sich allerdings ein Rennen um das Spielfeld liefert. Buffalo Chess kenne ich noch von früher als Bison. Es ist ein asymmetrisches Spiel, in dem ein*e Spieler*in nebst vier Hunden versucht, eine Büffelherde am Durchbrechen zu hindern. Silver Mine hieß bei Amigo einst Caramba! Dabei versucht man, nicht ins Ziel zu gelangen. Allerdings bekommt man umso mehr Zugwürfel, je weiter man noch vom Ziel entfernt ist. Bei Dilemma (€12) geht es darum, sich mit dem oder der Startspieler*in zu duellieren (um zu bestimmen, wer das darf, gibt es offenbar ein Geschicklichkeitselement). Dann muss man erraten, was der oder die andere denkt und die richtige Karte spielen, um kein Leben zu verlieren.
Auch Reiner Knizia ist ja wohl kein Unbekannter – in Essen könnt Ihr die Neuauflage seines Katzenjammer Blues unter dem Namen Cat Blues (€11) erwerben. In diesem Auktionsspiel wollen die Katzen natürlich die meisten Mäuse haben. Dazu bieten sie mit ihren Handkarten für die jeweilige Auslage, mit dem Ziel, entweder ihre Handkarten für zukünftige Gebote stärker zu machen, oder Quartette auszulegen (dann bekommen sie Mäuse).
Was früher mal Auf und Ab hieß, stammt von Ed Pegg und kommt jetzt als up n dn (€11)neu heraus. Ziel ist es, die eigenen Karten loszuwerden. Allerdings wechselt immer mal wieder die Spielrichtung, und man muss entweder über- oder unterbieten, was ein gutes Blatt schlecht und ein schlechtes Blatt gut machen kann.
Zuguterletzt gibt es noch ein Spiel namens Hurricane Ball (€22), eine Weiterentwicklung von Hoppin‘ Poppin‘ Spaceballs. Dabei sitzt man um so eine durchsichtige Plastikkuppel, in der Kugeln durcheinander fliegen. Man versucht, jeweils vier davon in einer bestimmten Farbreihenfolge auf seine Seite zu bekommen. Kriegt man eine falsche Kugel, drückt man einen Hebel, um sie wieder ins Spielfeld hineinzukatapultieren. Ich bin vielleicht nicht ganz die Zielgruppe für so ein Spiel, aber wenn es sich ergibt, will ich da doch mal draufdrücken.
Achtung: Laut BGG gibt es für einige der Spiele (Code Mine, Mafia Code! und up N dn) nur koreanische Regeln. Das könnte ein Irrtum oder eine Lizenzsache sein, aber da OPEN ‚N PLAY für alle diese Spiele Preise angegeben hat, dürfte es diese Ausgaben zumindest in Essen zu kaufen geben. Chess Race, Buffalo Chess und Silver Mine hingegen sind nur als Demo-Versionen vor Ort.

Außer den genannten Verlagen werden auch noch UBO Fun & Learn vertreten sein. Sie präsentieren eine App für VOLT sowie eine Brettspiel-Neuheit namens Treasure Hunt, über die ich aber nicht mehr rechtzeitig was rausfinden konnte. Lasst Euch überraschen. Die Standnummer weiß ich nicht.
Dazzleedu hingegen ist unter 5-C118 zu finden, aber ich weiß nicht, welche Spiele sie zeigen.
Dann gibt’s noch JoyEnjoy Inc. im Koreanischen Pavillon an Stand 5A-107, wo auch OPEN ‚N PLAY ist. Sie stellen die beiden abstrakten Spiele Control V (€34) und Triangle Maker (€42) vor.
Parallax Games schließlich stellt am Stand 6N-104 das Spiel Dimentals von Aaron Gall vor. Dieses Science-Fiction-Kartenspiel kostet 80 Euro und enthält als Spielelement unsichtbare Tinte, die man mit UV-Licht sichtbar machen kann.
Das könnten dann eventuell alle koreanischen Verlage in Essen gewesen sein…

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*innen. 

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