Eigentlich hatte ich ja eine Pause bis zum 8. Januar angekündigt, „wenn nichts dazwischenkommt“. Nun ist leider was dazwischengekommen: Gestern ist Hajo Bücken gestorben. Für die jüngere Generation von Spieler/innen stand er wahrscheinlich nicht mehr so im Mittelpunkt, aber für mich war er in den Achtzigern einer der ersten Spieleautoren, deren Namen ich kannte. Er wohnte damals wie ich in Bremen und das war mir aufgefallen, obwohl ich ihn dort nie getroffen habe. Seine Mimürfel und viele kleine andere Spiele in Dosen und Rollen und sonstigen ungewöhnlichen Verpackungen waren selbst zu einer Zeit, als vieles noch nicht so standardisiert war wie heute, auffällig.
Erst vor einigen Jahren habe ich Hajo Bücken selbst kennen gelernt, als ich anfing, mich in der Spieleautorenzunft zu engagieren. Er war schon 1991 deren erster Vorsitzender gewesen und 2013, als auf einer Mitgliederversammlung ein/e Kandidat/in für den Vorstand fehlte, spontan erneut für ein Amt eingesprungen. 1988 gehörte er zu den Unterzeichnern der berühmten Bierdeckel-Proklamation, durch die erreicht wurde, dass Spieleautor/innen überhaupt auf Spieleschachteln genannt wurden. Er war einfach immer da.
Im Jahr 2016 sind viele Prominente gestorben. Hajo Bücken wird mir mehr fehlen als manche andere.
Hajo war mir in Berlin ein
ironischer und treuer Freund. Seine
genialen und spontanen Ideen
werden mir fehlen.
Wenn ich ihn in schwieriger
Zeit brauchte, war er sofort da!
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