Neue Spiele aus Lateinamerika, Teil 16/2020

Argentinien

Aus Argentinien hat bisher kaum ein Spiel den Sprung auf den internationalen Markt geschafft. Ein Kickstarter-Projekt eines argentinischen Autors fällt da schon auf. Die Rede ist von Clash of Armies: Medieval, einem Deckbauspiel von Pablo Guevara, das er gemeinsam mit Luis Rodriguez Llopis, Emmanuel Bou Roldán und Walter Bou illustriert hat. Im Spiel bekämpft man sich mit mittelalterlichen Armeen, errichtet Verteidigungsanlagen und entsprechend auch Belagerungsmaschinen Das Deck baut man mit Karten aus einem Markt aus. Wer es schafft, die gegnerische Verteidigung so zu schwächen, dass er oder sie genügend Trefferpunkte erzielen kann, gewinnt das Spiel. Die Kickstarter-Kampagne soll im Oktober laufen, und der Prototyp soll auch auf der Spiel Digital vorgestellt werden. Ihr könnt Euch hier aber schon auf die Benachrichtigungsliste setzen lassen. Wer das Spiel unterstützt, bekommt das Spiel auf Englisch oder Spanisch, aber dazu soll es Deluxe-Print-and-Play-Versionen in verschiedenen Sprachen geben, darunter auch Deutsch. Der Verlag heißt Poncho Games. Einfache Print-and-Play-Ausgaben soll es ab heute geben, ich reiche den Link nach, sobald ich ihn habe.

Brasilien

Loot DoodlesDer umtriebige Mikrospielverlag Diceberry Editora probiert derzeit ein neues Geschäftsmodell aus, nämlich exklusive Print-and-Play-Spiele per Abo. Für umgerechnet rund €1,50 pro Monat erhält man jeweils ein Spiel aus der sogenannten „Diceberry Roots“-Serie. Der Anschub wurde per Crowdfunding finanziert, und so sind schon mal ein paar Abonent*innen zusammengekommen. Das Spiel im August heißt Loot Doodles und stammt vom Mikrospielspezialisten Iaggo Piffero (mit Illustrationen von Nordan Manz). Man fährt darin mit seinem Boot von Insel zu Insel, plündert Rohstoffe und versucht, einen Tyrannen zu stürzen. Das Besondere: Die Landkarte kann man sich zu Spielbeginn selbst malen, wenn man möchte.

Chile

Neulich hatte ich hier schon mal über Tierra a la Vista berichtet, das in Mexiko den Preis für das beste in der Quarantäne entwickelte Spiel aus Lateinamerika gewonnen hatte. Nun fand ich heraus, dass es da noch mehr Kategorien gegeben hatte. Auch beim Wiederspielreiz hat ein chilenisches Spiel gewonnen, nämlich Bite & Write: The Treaty of Rodentia. Und wer diesen Preis nun zu obskur findet, sollte zur Kenntnis nehmen, dass es auch bei einem Roll-and-Write-Wettbewerb auf BGG in gleich vier Kategorien auf dem Treppchen gelandet ist.
Bite & Write spielt im Lande Rodentia, wo sich die Nagetiere vereinigt und die Raubtiere verjagt haben. Nun teilen sie die Länder unter sich auf und müssen dabei ihre Anführer*innen vor dem einsamen Wolf schützen, der sich doch noch nach Rodentia verirrt hat. Eine Besonderheit ist, dass es sechs Arten gibt, auf die man Siegpunkte erlangen kann, sich die Spieler*innen zu Beginn des Spiels aber darauf einigen, welche zwei davon sie verwenden wollen (oder sie würfeln es aus). Ihr könnt das Spiel hier herunterladen oder hier auf Tabletopia ausprobieren.

Bite & Write stammt von Miguel Angel Suárez Olivares, von dem außerdem noch  Colina Abajo erschienen ist, was soviel wie bergab heißt. Hier treten Kinder aus zwei Stadtteilen mit ihren Seifenkisten gegeneinander an, um am Ende Ruhm und Ehre und eine Cola vom örtlichen Supermarkt einzuheimsen. Mit den Zahlen eines Wurfs zeichnet jede*r eine Route auf das eigene Streckenblatt. Danach vergleichen alle ihre Routen, und die Auswirkungen von Zusammenstößen werden ermittelt, falls sich Wagen in die Quere gekommen sein sollten. Natürlich stehen auch ein paar Hindernisse auf der Strecke herum, gegen die man nicht unbedingt prallen sollte. Die Gestaltung stammt von Eitel Saavedra Diaz und Veronica Rosas Ponce, und es steht hier zum Download bereit.

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*innen. 

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