Heute geht’s hauptsächlich ums Essen. Vor allem um ungesundes.
Brasilien
Und weiter geht es mit ein paar Neuigkeiten von DOFF:
Fertig produziert und ausgeliefert ist mittlerweile Sobrevivência na Amazônia von Roberto Tostes, das voriges Jahr auf den letzten Drücker schwarmfinanziert worden war. Bei DOFF lag es nun erstmals auf dem Tisch. Vom bizarren Singspiel Pablo gab es dagegen eine komplett neugestaltete und überarbeitete Ausgabe zu bewundern. In diesem Partyspiel von Marcos Mayora und Kevly Ciesca geht es darum, singend Wortkarten loszuwerden, wobei die anderen Spieler*innen in den Gesang mit einsteigen können, wenn ihre eigenen Wortkarten auftauchen. Erschienen ist die neue Auflage bei FunBox Jogos, die sich von Mandala/grok abgespalten haben und nun wieder eigenständig agieren.
Manche Spielideen klingen so, als könnten sie nur aus Japan kommen. Manchmal liegt man mit dieser Vermutung aber falsch, wie zum Beispiel bei Happy Hour von Gustavo Barreto, das beim noch jungen brasilianischen Verlag Precisamente erschienen ist. Darin geht es um Leute in einer kriselnden Firma, die wissen, dass demnächst Stellen abgebaut werden müssen, und verhindern wollen, dass es die eigenen sind. Da sie reichhaltige Essensgutscheine für eine nahegelegene Kaschemme haben, in der das Essen eklig und die hygienischen Zuständen fragwürdig sind, laden sie nun ihre Mitarbeiter*innen großzügig dorthin ein und hoffen, dass diese sich dort ihre Gesundheit ruinieren. Dort zu essen bringt Siegpunkte, schädigt aber lebenswichtige Organe. Wer Salat ist, kann seine Gesundheit ein bisschen verbessern, aber das klappt nur, solange niemand Bacon anbietet (denn niemand kann Salat essen, wenn auch Bacon zur Verfügung stehen würde. Sobald jemand stirbt, gewinnt, wer die meisten Siegpunkte hat. Die Illustrationen stammen von Ju Vicentis. Sowas würde selbst ich als eingefleischter Vegetarier spielen.
Costa Rica
Aus Costa Rica hatte ich lange nichts zu berichten gewusst. Der Verlag iN’sanity Games? ist leider von der Bildfläche verschwunden, sodass auch There She Is!! und Animator vs. Animation nicht mehr fertiggestellt werden. Dafür habe ich nun aber ich mal wieder was Neues gefunden. Crazy Burger ist ein Kartenspiel, bei dem man Hamburger zubereiten möchte. Dabei haut man sich aber auch Sonderkarten um die Ohren, die meist dazu führen, dass andere Leute Karten ablegen müssen. Keine angenehme Vorstellung, wenn man bedenkt, dass man ausscheidet, falls man jemals gar keine Karten mehr auf der Hand hält. Wer es schafft, alle sieben Hamburger-Zutaten zu sammeln, gewinnt das Spiel. Crazy Burger ist im Selbstverlag erschienen und stammt von Natasha Alvarado und Isnardo Zamora, der auch die Illustrationen beigesteuert hat.
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung durch die Rechte-Inhaber*innen.